Seit dem Jahr 2024 haben sich die Richtlinien für die Erstellung von Energieausweisen bei Wohngebäuden deutlich geändert, was eine wesentliche Auswirkung auf die Bewertung ihrer Energieeffizienz hat. Eine der bedeutendsten Änderungen ist die Einführung der verpflichtenden Anwendung der DIN 18599. Diese Norm definiert ein umfassendes Verfahren zur Berechnung des Energiebedarfs und stellt einen großen Schritt hin zu einer detaillierteren Erfassung der energetischen Leistung von Wohngebäuden dar.
Die DIN 18599 berücksichtigt verschiedene Faktoren, wie die Qualität der Gebäudehülle, die Effizienz der Heizungs- und Lüftungssysteme sowie die Nutzung von erneuerbaren Energien. Dieser ganzheitliche Ansatz ermöglicht eine genauere Bewertung des tatsächlichen Energiebedarfs und bietet Eigentümern sowie Planern wertvolle Informationen, um Energieeinsparungen effektiv umzusetzen.
Änderungen für Wohngebäude
Mit der Einführung dieser Norm ergeben sich für Immobilieneigentümer und Kaufinteressenten jedoch auch Herausforderungen. Die genauere Betrachtung der Energieeffizienz kann zu einem besseren Verständnis der Immobilienwerte führen und potenzielle Einsparungen aufzeigen. Allerdings erfordert die komplexe Natur der DIN 18599 detaillierte Daten und kann somit den Prozess der Energieausweiserstellung erschweren.
Ein zentraler Punkt der DIN 18599 ist die stärkere Gewichtung erneuerbarer Energien. Dies reflektiert den zunehmenden Schwerpunkt auf Umweltschutz und die Reduzierung von CO2-Emissionen im Bauwesen. Durch diese Norm werden Immobilienbesitzer ermutigt, in nachhaltige Heiztechnologien und bessere Isolierung zu investieren, um nicht nur den Energiebedarf zu senken, sondern auch die energetische Bewertung ihrer Gebäude zu verbessern.
Zusammengefasst bietet die Pflicht zur DIN 18599 viele Vorteile, wie genauere Bewertungen und ein stärkeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Es erfordert aber auch eine gründliche Beschäftigung mit der Norm und eine umfassende Datensammlung.
Schlechtere Ausweise für fossile Heizungen erwartet
Besonders interessant ist die Bewertung von Gebäuden, die auf fossile Brennstoffe angewiesen sind. Da der Umweltschutz immer mehr in den Vordergrund rückt, werden solche Immobilien tendenziell schlechter eingestuft. Dies liegt vor allem an der höheren CO2-Belastung, die mit der Nutzung fossiler Energieträger verbunden ist. Die DIN 18599 setzt hier negative Bewertungen an, um einen Wechsel zu effizienteren und umweltfreundlicheren Heizsystemen zu fördern.
Langfristig gesehen bietet die Investition in moderne Heizsysteme, die erneuerbare Energien nutzen, oder in die Verbesserung der Gebäudehülle nicht nur finanzielle Vorteile durch niedrigere Energiekosten, sondern verbessert auch den Energieausweis und steigert den Immobilienwert. Dies trägt nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern erhöht auch die Attraktivität der Immobilie auf dem Markt.