Ein tieferer Einblick in den Inhalt eines Energieausweises
Der Energieausweis – er ist in Deutschland ein unverzichtbares Dokument, besonders wenn es um den Verkauf, die Vermietung oder die Verpachtung von Immobilien geht. Aber welche Informationen enthält dieser wichtige Ausweis eigentlich genau und warum sind sie so relevant? In diesem umfangreichen Blogbeitrag möchten wir diese Frage detailliert beantworten und Ihnen einen tieferen Einblick in den Inhalt eines Energieausweises geben.
Welche Informationen enthält der Energieausweis
Der Energieausweis ist, kurz gesagt, das Identitätsdokument Ihres Gebäudes in Bezug auf Energieeffizienz. Er enthält eine Fülle von Informationen, die ein umfassendes Bild von der energetischen Performance Ihres Gebäudes zeichnen. Im Einzelnen umfasst der Energieausweis folgende Informationen:
- Art des Energieausweises: Es gibt zwei Arten von Energieausweisen – den bedarfsorientierten und den verbrauchsorientierten Energieausweis. Diese Unterscheidung ist auf dem Ausweis angegeben und gibt Auskunft darüber, ob die energetischen Werte auf der Grundlage des berechneten Energiebedarfs oder des tatsächlichen Energieverbrauchs ermittelt wurden.
- Energieeffizienzklasse: Der Energieausweis gibt die Energieeffizienzklasse des Gebäudes an. Diese reicht von A+ (sehr effizient) bis H (wenig effizient) und bietet eine schnelle und einfache Möglichkeit, die energetische Qualität des Gebäudes einzuschätzen. Diese Bewertungen repräsentieren die gesamtenergetische Qualität des jeweiligen Gebäudes. Dabei ist zu beachten, dass innerhalb dieser Klassifizierung keine getrennte Betrachtung von Dämmeigenschaften oder der Heizsystemqualität erfolgt. Bei einer direkten Besichtigung und durch die im Ausweis angegebenen Modernisierungsempfehlungen erhält man jedoch einen tiefergehenden Einblick, der die Abschätzung von notwendigem Aufwand und den damit verbundenen Kosten für energetische Optimierungen ermöglicht.
Bei älteren Energieausweisen, die vor April 2014 erstellt wurden, ist zwar die Energieeffizienzklasse nicht enthalten, jedoch basiert die Berechnung des Endenergiebedarfs für Gebäude in diesen wie in neueren Bedarfsausweisen auf derselben Methodik. Das bedeutet, dass Bedarfsausweise dieser verschiedenen Zeiträume in Bezug auf den Endenergiebedarf direkt miteinander vergleichbar sind. - Endenergiebedarf oder Endenergieverbrauch: Diese Zahlen zeigen an, wie viel Energie pro Jahr für Heizung, Warmwasser und teilweise für Lüftung und Kühlung benötigt wird. Der Wert wird in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/(m²*a)) angegeben.
- Primärenergiebedarf: Dieser Wert gibt an, wie viel Energie einschließlich der Energie, die für die Gewinnung, Umwandlung und Verteilung benötigt wird, verbraucht wird. Er ist ein Indikator für die Umweltverträglichkeit des Gebäudes.
- Vergleichswerte: Der Energieausweis stellt die Energieeffizienz des Gebäudes in einen Kontext, indem er Vergleichswerte für andere Gebäude desselben Typs liefert.
- Angaben zur Heizung und anderen Energiesystemen: Der Energieausweis enthält auch Informationen über die Heizungsanlage, die Warmwasserversorgung, die Lüftung und Kühlung sowie über die verwendeten Energieträger.
- Empfehlungen für energetische Verbesserungen: Ihr Energiegerater unterbreitet ihnen ausserdem Modernisierungsvorschläge für Ihr Gebäude. Diese Vorschläge orientieren sich an rentablen Optimierungsmaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Allerdings ersetzen sie nicht den Wert einer umfassenden Energieberatung. Es handelt sich um Ratschläge, die Wege aufzeigen, wie baulicher Wärmeschutz und Heizsysteme verbessert sowie erneuerbare Energiequellen integriert werden können. Hierzu gehören beispielsweise:
- Modernisierung der Fenster
- Optimierung der Wärmeisolierung bei Fassade, Decken und Dach
- Modernisierung der Fenster oder deren Verglasung
- Isolierung der Warmwasserleitungen
- Einbindung von Solar-, Photovoltaik, u.v.m.
Mit diesen Informationen bietet der Energieausweis ein klares und umfassendes Bild von der energetischen Performance eines Gebäudes und liefert wertvolle Hinweise für potenzielle Verbesserungen. Als Hausbesitzer, Mieter oder Immobilienprofi ist es wichtig, diese Informationen zu verstehen und effektiv zu nutzen.